Die Zinswende hat Tagesgeld- und Festgeldkonten im Jahr 2025 wieder interessant gemacht. Doch welche Anlageform ist die richtige, Tagesgeld oder Festgeld? Beide haben ihre Vor- und Nachteile – entscheidend ist dein persönliches Ziel. Ob kurzfristige Rücklage oder sichere Planung über Monate: Wir zeigen dir, worauf es ankommt.
Unterschiede zwischen Tagesgeld und Festgeld
Merkmal | Tagesgeld | Festgeld |
---|---|---|
Verfügbarkeit | Täglich verfügbar | Fest angelegt (1–60 Monate) |
Zinssatz | Variabel, oft niedriger | Fest, meist höher |
Risiko | Sehr gering (EU-weit gesichert) | Ebenfalls sehr gering |
Tagesgeld – flexibel & sicher
Tagesgeldkonten eignen sich besonders für:
- Notgroschen und Rücklagen
- kurzfristige Ziele wie Urlaub oder Reparaturen
- alle, die jederzeit auf ihr Geld zugreifen möchten
Viele Banken bieten inzwischen attraktive Zinsen für Tagesgeld – vor allem für Neukunden. Die Zinsen sind zwar variabel, bieten aber hohe Flexibilität und Liquidität.
Festgeld – Zinsen für Planungssicherheit
Festgeld lohnt sich für:
- mittelfristige Sparziele (6–36 Monate)
- Kapital, das nicht kurzfristig benötigt wird
- stabile, garantierte Zinserträge
Je länger die Laufzeit, desto höher fällt in der Regel der Zinssatz aus. Du legst dein Geld für einen festen Zeitraum an – im Gegenzug erhältst du einen garantierten Zinssatz.
Für wen eignet sich was?
- Studierende & Azubis: Tagesgeld für Flexibilität bei geringen Beträgen
- Berufstätige mit Rücklagen: Kombination aus Tagesgeld und Festgeld
- Senioren: Festgeld für planbare Zinseinnahmen im Ruhestand
- Vermögende Anleger: gestaffeltes Festgeld zur Optimierung der Zinserträge
- Kinder: erste Schritt in eine finanzbewusste Zukunft
Anbieter im Vergleich (Stand April 2025)
Anbieter | Tagesgeldzins (p.a.) | Festgeldzins (12 Monate) |
Trade Republic * | 2,50 % | – |
Scalable Capital * | 2,60 % | – |
NIBC Direct | 3,30 % | 3,50 % |
Renault Bank Direkt | 3,00 % | 3,20 % |
Klarna | – | 2,74 % |
Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte aktuelle Konditionen auf den Webseiten der Anbieter prüfen.
Kombination: Die clevere Lösung
Viele Sparer nutzen beide Produkte gemeinsam:
- 30 % auf Tagesgeld als Reserve
- 70 % auf Festgeld für bessere Zinsen
- Festgeld auf mehrere Laufzeiten staffeln (z. B. 6/12/24 Monate)
So bleibst du flexibel und sicherst dir zugleich stabile Zinserträge. Gerade in einem volatilen Zinsumfeld kann diese Kombination langfristig sinnvoll sein.
Einlagensicherung: Wie sicher ist dein Geld?
Dein Geld ist durch die europäische Einlagensicherung bis 100.000 € pro Person und Bank abgesichert. Achte bei ausländischen Anbietern auf das jeweilige nationale Sicherungssystem. In Deutschland gelten besonders strenge Auflagen, wodurch dein Guthaben besonders geschützt ist.
Häufige Fehler vermeiden
- Laufzeiten zu lang wählen – du kommst bei Bedarf nicht ans Geld
- Nur auf Zinsen schauen – auch Bedingungen und Flexibilität beachten
- Angebote ohne EU-Einlagensicherung nutzen – im Zweifel Finger weg
Erweiterte Nutzungsmöglichkeiten
Tages- und Festgeld sind auch für bestimmte Strategien geeignet:
- Puffer für schwankende Einnahmen: ideal für Selbstständige oder Freelancer
- Sicherer Parkplatz für Verkaufserlöse: z. B. nach Immobilienverkäufen
- Temporärer Rücklagenaufbau für größere Anschaffungen
- Parken von Boni, Abfindungen oder Erbschaften
Tipps zur Auswahl des richtigen Anbieters
Bevor du dich für ein Tages- oder Festgeldkonto entscheidest, lohnt es sich, einen unabhängigen Vergleich durchzuführen. Dabei solltest du auf folgende Kriterien achten:
- Mindestanlagebetrag: Manche Festgeldkonten erfordern eine Mindestanlage von 500 oder 1.000 Euro.
- Zinsbindung und Laufzeit: Prüfe, ob sich der angebotene Zinssatz auf einen festen Zeitraum bezieht.
- Zinsintervall: Bei manchen Anbietern erfolgt die Zinsgutschrift jährlich, bei anderen zum Laufzeitende.
- Kündigungsfristen: Manche Konten lassen sich vorzeitig kündigen, andere nicht – hier unbedingt ins Kleingedruckte schauen.
- Online-Banking und Kundenservice: Eine moderne Nutzeroberfläche und guter Support können viel Zeit sparen.
Weitere Alternativen für konservative Sparer
Wenn du noch mehr aus deinem Geld machen möchtest, ohne ein hohes Risiko einzugehen, könnten auch folgende Alternativen zum Tages- oder Festgeld interessant sein:
- Bundesschatzbriefe und Bundesanleihen: Staatlich garantiert, derzeit wieder mit attraktiven Renditen.
- Sparkonten mit Zinsstaffel: Einige Banken bieten höhere Zinsen bei höheren Einlagen oder langfristiger Bindung.
- Tagesgeld-Konten bei Fintechs mit Bonusaktionen: Insbesondere für Neukunden oft mit zeitlich befristeten Top-Zinsen.
Diese Alternativen bieten zusätzliche Möglichkeiten, dein Kapital sicher und planbar zu parken.
Steuerliche Behandlung von Zinsen
Erträge aus Tages- und Festgeldanlagen zählen zu den sogenannten Kapitaleinkünften. In Deutschland unterliegen diese der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 %, zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Das bedeutet: Von deinen Zinserträgen werden in der Regel rund 26,375 % automatisch von der Bank abgeführt.
Tipp: Du kannst einen Freistellungsauftrag bei deiner Bank einreichen. Damit bleiben Kapitaleinkünfte bis zu 1.000 € (für Singles) bzw. 2.000 € (für Verheiratete) steuerfrei.
Diese Steuerregelung gilt sowohl für Tagesgeld- als auch für Festgeldzinsen. Achte darauf, deinen Freistellungsauftrag regelmäßig zu prüfen und ggf. anzupassen, wenn du mehrere Konten nutzt.
Fazit
Ob Tagesgeld oder Festgeld – beide Anlageformen bieten Sicherheit und Stabilität. Wer kurzfristig sparen will, nutzt Tagesgeld. Wer für mehrere Monate oder Jahre plant, profitiert vom höheren Zins beim Festgeld. Die clevere Kombination bietet oft die besten Ergebnisse – sicher, einfach und gut planbar.
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