Die Glasversicherung ist ein oft übersehener Zusatz zur Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung. Sie übernimmt die Kosten für zerbrochene Glasscheiben, Fenster, Türen oder Ceranfelder. Doch wann lohnt sich diese Police wirklich – und was ist nicht abgedeckt?
Was deckt eine Glasversicherung ab?
Eine Glasversicherung schützt in erster Linie fest verbaute und bewegliche Glasflächen in der Wohnung oder im Haus. Dazu gehören:
- Fenster- und Türverglasungen
- Spiegel, Glastüren und Glastische
- Ceranfelder und Glasabdeckungen von Elektrogeräten
- Duschkabinen, Glasmöbel oder Balkonbrüstungen aus Glas
- Lichtkuppeln und Wintergärten (je nach Tarif)
Auch Kunstverglasungen oder Oberlichter sind bei einigen Anbietern mitversichert. Je nach Versicherungspaket werden zusätzlich Montage- und Entsorgungskosten übernommen.
Was ist nicht versichert?
Nicht abgesichert sind:
- Gläser, Trinkgläser, Vasen oder Glasfiguren
- Displays von Fernsehern, Laptops oder Smartphones
- Schäden durch grobe Fahrlässigkeit oder mutwillige Zerstörung
- Kratzer oder Gebrauchsspuren auf Glasflächen
Wichtig ist: Die Versicherung greift nur bei Zersplitterung des Glases – nicht bei Kratzern oder Abnutzungsspuren.
Für wen lohnt sich eine Glasversicherung?
- Mieter mit großen Glasflächen oder hochwertigen Einbauküchen
- Eigentümer mit Wintergärten oder Glasfassaden
- Familien mit kleinen Kindern oder Haustieren
- Vermieter, die sich vor Mieterschäden schützen möchten
Auch in Neubauten mit bodentiefen Fenstern oder modernen Glasarchitekturen macht eine Glasversicherung oft Sinn. Besonders bei Immobilien, die hochwertig ausgestattet sind, können Glasschäden schnell teuer werden.
Was kostet eine Glasversicherung?
Die Kosten hängen von Wohnfläche, Lage und Versicherungsumfang ab. Typisch sind:
- Wohnungen: ca. 30–60 € jährlich
- Häuser: ca. 50–100 € jährlich
Einige Versicherer bieten Glasversicherung als Zusatzbaustein zur Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung an, was oft günstiger ist als ein separater Vertrag.
Worauf solltest du achten?
- Selbstbeteiligung: Manche Tarife bieten niedrige Beiträge, haben aber eine Selbstbeteiligung im Schadensfall.
- Außenverglasung: Prüfe, ob Balkonverglasungen oder Wintergärten abgedeckt sind.
- Erweiterter Schutz: Einige Tarife decken auch Kunststoffscheiben oder Induktionskochfelder ab.
Ein Vergleich verschiedener Anbieter lohnt sich – etwa über Vergleichsportale wie Check24 oder Tarifcheck. Achte auf die genauen Bedingungen im Kleingedruckten.
Tipps für den Schadensfall
- Schaden sofort dokumentieren (Fotos machen)
- Keine eigenständige Entsorgung vor der Meldung
- Schaden der Versicherung möglichst zeitnah melden
Die meisten Versicherer stellen einfache Online-Formulare zur Verfügung oder bieten eine Hotline für Schadensmeldungen an. Bei Glasbruch zählt oft die Geschwindigkeit. Viele Versicherer bieten inzwischen auch Apps an, über die sich Schäden bequem melden lassen.
Zusatznutzen: Wer zahlt bei Mietwohnungen?
Bei Mietverhältnissen ist die Frage der Zuständigkeit häufig unklar. Grundsätzlich gilt: Ist die Glasversicherung Teil deiner Hausratversicherung, schützt sie dein Eigentum. Beschädigst du jedoch versehentlich fremdes Eigentum – etwa eine Türverglasung in einer Mietwohnung – kann deine private Haftpflichtversicherung einspringen. Vermieter hingegen können eine separate Glasversicherung für ihre Immobilie abschließen.
Alternative: Glasversicherung mit Selbstbehalt
Wer sich gegen hohe Prämien absichern will, kann Tarife mit Selbstbeteiligung wählen. Diese senken die jährlichen Kosten deutlich, bergen jedoch das Risiko, kleinere Schäden selbst zahlen zu müssen. Ein Beispiel: Bei einem Selbstbehalt von 150 € und einer kaputten Duschwand im Wert von 800 € übernimmt die Versicherung 650 €.
Anbieter vergleichen
Wenn du wissen möchtest, welche Glasversicherung für deine Wohnsituation am besten geeignet ist, kannst du verschiedene Tarife ganz einfach online vergleichen. Ein praktisches Vergleichsportal dafür ist Tarifcheck:
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Fazit
Eine Glasversicherung ist keine Pflichtversicherung, aber sie kann im Schadensfall viel Geld sparen – besonders bei teuren Einbauküchen, Glasmöbeln oder großflächigen Fenstern. Für Mieter wie Eigentümer lohnt sich die Prüfung, ob der vorhandene Versicherungsschutz genügt oder eine Glasversicherung sinnvoll ergänzt. Wer den richtigen Tarif wählt, schützt sich schon für wenige Euro im Monat vor unangenehmen Überraschungen.
Eine Glasversicherung bietet vor allem dann Sicherheit, wenn hochwertige Verglasung im Haushalt vorhanden ist. Der Schutz ist günstig, flexibel und lässt sich meist problemlos mit bestehenden Policen kombinieren – ein stiller, aber wertvoller Helfer für den Alltag.
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Bild von Marcela Bolívar auf Pixabay